Offener Brief der Belegschaft der SDW zum Abbruch der Verhandlungen zu einer Betriebsvereinbarung an die Geschäftsführung vom 17.12.2007


Sehr geehrte Geschäftsführung, sehr geehrter Herr Mag. Brinskele, sehr geehrter Herr MA Dressel,

wie wir aus Mails des Betriebsrates und der Geschäftsführung erfahren mussten, wurden die Verhandlungen zu einer Betriebsvereinbarung seitens der Geschäftsführung abgebrochen. Die Gründe für diesen Schritt sind uns nicht nachvollziehbar. Sollte es stimmen, wie vom Betriebsrat kommuniziert, dass der Grund dafür die Nichtzustimmung des Betriebsrates zur geplanten elektronischen Arbeitszeiterfassung in der vorliegenden Form ist, welche in unserem Auftrag erfolgte, halten wir fest, dass hier Themen miteinander verbunden werden, die nur bedingt miteinander zu tun haben.
Eine Betriebsvereinbarung ist zur Absicherung unserer Arbeitsbedingungen erforderlich. Gleichzeitig sind gute und abgesicherte Arbeitsbedingungen die Voraussetzung für gute Arbeit im Sinne unserer KlientInnen. Aus unserer Perspektive sind u.a. folgende Punkte für eine Gesamtbetriebsvereinbarung erforderlich:
* SEG-Zulage
* Supervision
* Arbeitszeit & Arbeitszeitaufzeichnung
* Mitspracherechte für die Belegschaft, vertreten durch den Betriebsrat
* freiwillige Sozialleistungen
* Fortbildungen
* Fahrtkostenabrechnungen
Wir sind überzeugt, dass die Geschäftsführung entsprechend ihres politischen Auftrages bemüht ist, bestmögliche Leistungen für unsere KlientInnen und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen sicher zu stellen. Dazu gehört nicht nur die effiziente Verwendung von Steuermitteln, sondern auch die Absicherung der Qualität der Leistungen, die sich die SteuerzahlerInnen zu Recht erwarten. Erforderlich dafür sind entsprechend gute Arbeitsbedingungen. Um so unverständlicher ist es für uns, wenn gerade hier seitens der Geschäftsführung eine Blockadehaltung eingenommen wird.
Wir als Belegschaft brauchen gute Arbeitsbedingungen, um gute Leistung erbringen zu können. Diese können nur in einer Betriebsvereinbarung abgesichert werden. Nach mittlerweile bald eineinhalb Jahren SDW ist es hoch an der Zeit, endlich eine Betriebsvereinbarung abzuschließen. Dass diese nicht am Betriebsrat scheitert, wissen wir, haben wir diesen doch mehrmals damit beauftragt, so schnell wie möglich am Abschluss einer Betriebsvereinbarung zu arbeiten.
Wir fordern hiermit die Geschäftsführung dazu auf, die Verhandlungen für den Abschluss einer Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat wieder aufzunehmen.
In der Erwartung einer ehebaldigen Information über die Wiederaufnahme von Verhandlungen über eine Betriebsvereinbarung verbleiben wir mit freundlichen Grüßen

Unterzeichnet von 41 KollegInnen, was in Anbetracht der Jahreszeit, Urlauben, Krankenständen und der offen deklarierten Angst zahlreicher KollegInnen, die sie davon abhielt zu unterzeichnen, sehr gut ist. Abgesehen davon leben wir ja bekanntlich in einer Demokratie und mehr wie die Hälfte der Belegschaft ist die absolute Mehrheit.